Heute vor 20 Jahren, am 28. März 2003, trugen Dr. Frank Bock und Dipl.-Inf. Andreas Harder die CORONIC GmbH in das Kieler Handelsregister ein. Als Geschäftszweck gaben sie die „Herstellung und der Vertrieb von Datenschutz- und Sicherheitsprodukten“ an. Und dabei ist es bis heute geblieben, ergänzt um die Softwareentwicklung als Dienstleister für Industriekunden.
„Wo andere nach dem Prinzip Think Big agiert haben, haben wir auf Think Solid gesetzt“, sagt Geschäftsführer Bock, der dem Unternehmen immer noch gemeinsam mit Andreas Harder vorsteht. „Wir wollten nicht das schnelle Geld verdienen und irrsinnige Wachstums-raten hinlegen, sondern kontinuierlich und verlässlich ein solides IT-Unternehmen aufbauen“.
Das ist den beiden Gründern gelungen. Seit Jahren legen sie positive Bilanzen vor und beschäftigen aktuell 20 qualifizierte Mitarbeiter am Standort Kiel. „Man kann uns als erfolgreiches Beispiel für eine gelungene, am Mittelstand orientierte Wirtschaftsförderung sehen“, findet Bock.
Denn als CORONIC im Gründungsjahr mit der Entwicklung eines innovativen Sicherheitstools begann, dem sogenannten Online-Computercheck, wurden sie begleitet von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein (MBG) und Beteiligungsgesellschaft Hamburg (BTG) sowie der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer GmbH des Landes Schleswig-Holstein (WTSH) durch Gründungskredite und EU-Fördermittel im Gesamtvolumen von über 600 Tausend Euro. „CORONIC war ein waschechtes Start-up, das damals nur mit einer tollen Idee und sehr viel Mut an den Markt gegangen ist“, sagt Bock. Heute klingt das wie die normalste Sache der Welt. Im Jahr 2003 allerdings, direkt nach dem Zerplatzen des neuen Marktes, galt es noch als leichtsinnig ein neues IT-Unternehmen zu gründen. Der Mut der beiden Kieler Unternehmer wurde Ende Dezember 2003 erstmals belohnt: Bei einer norddeutschen Regionalbank ging der CORONIC Computercheck am 9. Dezember online.
Ziel des Computerchecks war es Sicherheitslücken auf den PCs von Privatkunden deutscher Banken zu erkennen und möglichst schnell wieder zu schließen. Idealerweise noch bevor diese von Schadsoftware und Banking-Trojanern ausgenutzt werden können. „Das funktionierte technisch sehr gut“, sagt Harder, „aber es gab immer wieder Fälle, wo die Kriminellen schneller waren als jedes Update“.
Seit 2007 tüftelte CORONIC daher an einer Idee auch die Kunden zu schützen, die sich bereits einen Virus eingefangen haben. Zwei Jahre später war das zweite Produkt, der gehärtete PROTECT-Browser, fertig. Sein Ziel ist das Härten und Absichern des kompletten Online-Bankings. Die zentrale Funktion ist eine ausgeklügelte Whitelist. PROTECT kann nur zertifizierte, echte Bankenseiten besuchen. Das macht es Internetkriminellen unmöglich die Kunden auf gefälschte Phishingseiten zu locken, solange sie PROTECT benutzen. Im Jahr 2013 überschritt CORONIC mit seinen Sicherheitsprodukten VISOR-Computercheck und PROTECT-Browser die Millionen Euro Umsatzgrenze.
Seit 2017 investierte die Firma verstärkt in App- und PC-basierte Authentifizierungslösungen. Das neue Produkt SIGN bestand 2019 die Konformitätsprüfung der europäischen Zentralbank und kann seitdem für Bankprozesse und Überweisungsfreigaben mit zwei und mehr Sicherheitsfaktoren eingesetzt werden. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Authentifizierungslösungen am Markt. Die allermeisten sind jedoch Cloud-basiert und werden daher von vielen Unternehmen aus Datenschutzgründen nicht eingesetzt. CORONIC will seine SIGN-Lösung daher so erweitern, dass jedes Unternehmen seinen eigenen SIGN-Server in einem standardisierten Daten-Container selbst betreiben kann. Damit bleiben die Firmen Herr über ihre eigenen Daten und besitzen ihre eigene Zugangslösung. „So können Unternehmen ihre VPN-Zugänge, den Zugang zu Büros und Geräten sowie zu Videokonferenzen, Urlaubs- und Zeiterfassungssystemen absichern, ohne, dass die Daten bei jedem Klick in die USA kopiert werden“, erklärt Bock.
Technologisch basieren die CORONIC Produkte serverseitig auf Enterprise Java und clientseitig auf C++/Qt. Zwei Software-Technologien, die viele Unternehmen für ihre eigenen Produkte einsetzen. CORONIC-Experten haben daher in den vergangenen 20 Jahren eine ganze Reihe von großen Industriekunden bei der Entwicklung individueller Softwarelösungen unterstützt. Zu den Kunden der letzten 20 Jahre gehören z. B. Airbus, T-Systems, Thales, Hagenuk, Heidelberger Druckmaschinen sowie verschiedene Kunden aus dem Bereich Banken und Versicherungen wie auch der Medizintechnik.
Im Sommer werden Bock und Harder „mit Sicherheit“ und den 20 Beschäftigten das CORONIC-Jubiläum mit einer 20-Jahr-Feier begehen.